Tag 10 - Prince George

Wir wachen heute gut ausgeschlafen um ca. 8:30 Uhr auf und die Sonne lacht uns bereits an. Steve erzählt uns, dass es die letzten 20 Tage bedeckt war und die meiste Zeit geregnet hat. Auch hier bringen wir das schöne Wetter mit. Nach dem gemütlichen Frühstück und einer netten Plauderei mit Steve (mein Englisch wird jeden Tag besser), machen wir uns auf den Weg zum Einkaufen. Dabei schaue ich kurz in einem Internet-Café vorbei, wo sie, wie im Starbucks vorgestern) gratis W-LAN anbieten, und lade die Berichte hoch. Kurz noch beim Subway auf ein Mittagessen vorbeischauen und dann gehts auch wieder zurück zum Haus von Anni und Steve. Mittlerweile ist auch David gekommen, der Schwiegersohn der beiden, Niki, ihre Tochter muss heute leider Arbeiten (Nachtdienst als Krankenschwester). Er stellt uns auch seine 4 Kinder vor, außerdem ist auch ein Sohn von Michelle hier, die um ca. 18:00 mit ihrem zweiten Sohn vorbeikommt. Den Nachmittag verbringen wir sehr gemütlich, die Kinder spielen mit Buddy, dem Hund, sie haben beide keine Angst mehr. David zeigt uns dann sein Quad, mit dem wir auf dem großen Grundstück herumfahren dürfen (sogar Mitchell darf fahren, er ist 12 Jahre alt). Was für eine Action! Die Kinder johlen und schreien beim Fahren, sie können gar nicht genug davon bekommen. Sogar meine Mama fährt mit mir eine Runde, kommentiert mit Ausdrücken wie "langsam, langsam, Vursicht, do is a Kurvn" oder "herst brems di ei!". Anni hilft in der Zwischenzeit Manu beim Lösen ihres 200$-Geldautomatenproblems. Nach langen Telefonaten bemerkt die Bank, dass die Geldmaschine einen Fehler hatte und sagt zu, mit unserer Bank zusammenzuarbeiten, um das Geld rückzuüberweisen. Na hoffentlich geht das gut! Wir trinken Ginger Ale und Root Beer, eine Limonade mit Waldmeistergeschmack (aber kein Bier!). Um ca. 18:30 Uhr gibts Abendessen, Wofür die Anni den ganzen Tag schon vorbereitet hat. Es gibt Gulasch, Lachs, Reis und verschiedene Salate, ein Genuss. Jetzt wird es Zeit, sich den Plan für die nächsten Tage (vor allem für den Nationalpark Jasper) zu überlegen. Morgen solls zu einem Lake gehen, wo wir baden, mit dem Boot fahren und fischen werden. Nach dem Essen tratschen wir noch lange mit Michelle, sie hat nämlich einige Zeit in Calgary gewohnt und kennt die Gegend sehr gut. Sie gibt uns ein paar Tipps für Wanderungen und auch Infos über andere Ziele, die man unbedingt gesehen haben muss. Schön langsam freunden wir uns mit dem Gedanken an, auf Vancouver-Island zu verzichten und hier mehr Zeit zu verbringen. Es gibt hier so viel zu sehen. Außerdem muss es ja einen Grund geben, um nochmals hier her zu kommen. Wir verabschieden uns ca. um 20:30 Uhr von David und Michelle, die mit den Kindern nach Hause fahren. Fast hätten wir die Mitbringsel aus Österreich vergessen, aber wir laufen den Autos nach und sie freuen sich sehr über die Mozartkugeln und eine Flasche Kürbiskernöl (typical austrian :-). Nachdem wir die Kinder ins "Bett" gebracht haben (die sind heute eh schon sehr müde vom herumtollen mit Buddy), zeigen uns Anni und Steve noch ihre Bilder vom McKenzie-Trip vor 4 Jahren. Damals sind sie den gesamten McKenzie-River mit einem Boot abgefahren, jeden Abend an Land im Zelt übernachtet; 2,5 Wochen lang! Die Fotos sind ein Wahnsinn, Taiga, Tundra, Inuits, Eisbären usw. Als sie ein Sturm auf eine Sandbank treibt, müssen sie ihren Trip abbrechen und rufen mit dem Satellitentelfon einen Helikopter, der sie nach Hause bringt. Das Boot müssen sie stehen lassen und ein andermal holen. Das nenne ich Urlaub!
And now to something totally different. Für alle Biologie-Interessierten: Die Kanadier haben ganz andere und teilweise irreführende Bezeichnungen für die Familie der Hirsche. "deer" bezeichnet unser Reh, "Red Deer" bezeichnet unseren Hirschen, den es aber in Kanada nicht gibt. "Cariboo" bezeichnet unser Ren, dieses soll im Nationalpark Jasper und Banf häufig vorkommen. "Moose" bezeichnet unseren Elch, aber das Wort "Elk" in Kanada bezeichnet interessanterweise einen Wapiti, was unserem Rothirschen sehr ähnlich sieht und auch nah verwandt ist. So muss man aufpassen, wenn man über Elche spricht, denn welchen meint man jetzt. Es war auch schwer, die Kanadier zu überzeugen, dass ihr "Elk" kein Elch ist sondern ihr "Moose". Angeblich gibts hier in Prince George auch Schwarzbären, die manchmal auch in die Gärten kommen, genauso wie Rehe. Ich hoffe, so einer reibt nicht an unserem Wohnmobil in der Nacht!

Frühstück im "Vorgarten" von Anni und Steve
Parken am Grundstück von Anni und Steve
Vorsicht: Das Grundstück endet erst beim Wald!
Kevin spielt mit Buddy
Kevin und Mitchell (der Sohn von Niki)
Sogar die Oma fährt mit...
Mit den Kindern am Quad