Tag 15 - Fahrt nach Hinton über Jasper

Wow! Great! A Wahnsinn! Bist du deppat! Incredible! I scheiss mit au! Unglaublich! I packs ned! Wuwuwuwuwu! Amazing! Oida Fux! Gibts denn des ah? I can´t stand! Es ist unbeschreiblich! Diesen Anblick kann man nicht in Worte fassen! Am Morgen gibts blauen Himmel und der Mount Robson zeigt seine wahre Schönheit in voller Größe! Wir stehen davor, schauen hinauf und könnens nicht fassen, dass irgendwas auf der Welt so schön sein kann. Um diesen Moment einzufangen, machen wir einige Fotos und filmen auch, wir werden sehen, ob die Fotos diese Stimmung einfangen können. Danach unser Morgenritual: Frühstücken, Umräumen, Zusammenpacken und Wegfahren. An der Ausfahrt gibt es eine Wasserleitung, die wir noch zum Auffüllen unseres Wassertanks benutzen (warum ist der schon wieder leer? Wir haben bei Steve ca. 200l eingefüll!). Wir haben ca. 80 km Fahrt bis Jasper vor uns, wo wir uns den Hausberg Mt. Whistler (ja, noch ein Whistler!) per Seilbahn vornehmen wollen. Nach ca. 60 km erreichen wir eine 4-fach Grenze: Die Grenze des Mt. Robson-Nationalparks, den Beginn des Jasper- Nationalparks, die Grenze zwischen den Bundesstaaten British-Columbia und Alberta sowie die Grenze der beiden Zeitzonen coast-time und mountain-time. Es steht sogar extra ein Schild, wo darauf hingewiesen wird, die Uhren eine Stunde vorzustellen. Dort machen wir Fotos, ich laufe ein bisschen mit Scarlett, die nur die Crocs anhat, an der Hand, sie stürtzt, fällt aufs Knie, stützt sich mit der freien Hand ab, ich versuche, sie noch zurückzuziehen und steige ihr dabei im Laufen genau auf diese Hand. Sie schreit und weint und blutet, zum Glück hat sie nur oberflächliche Aufschürfungen, die aber doch über den ganzen Handrücken und die Finger gehen. Ich wasche ihr die Verletzung mit Wasser ab und mache ihr einen provisorischen Verband mit Wundauflage und Mullbinde. Jetzt hat sie neben dem Sonnenschutzverband wegen ihrer Verbrennung auch noch den Handverband am linken Arm, na super! Nach 2 km erreichen wir die Mautstelle für den Nationalpark, wo man für jeden Tag (bzw. nur wenn man im Park übernachtet) Parkgebühren zahlen muss. Ich erkläre der Dame am Schalter, dass wir nur kurz in Jasper bleiben und weiter Richtung Edmonton fahren und nicht im Park übernachten, so zahlen wir nichts und sie winkt uns durch. Nach weiteren ca. 15 Minuten erreichen wir Jasper, eine sehr schön in einem Tal gelegener Kleinstadt, wo wir kurz davor abbiegen um gleich zur Seilbahn zu fahren. Nach 4 km leichter Bergfahrt, erreichen wir den Parkplatz, der gut gefüllt ist, wir aber noch einen knappen Parkplatz zwischen den anderen Autos finden (das erinnert mich schon eher an Österreich, wo alle irgendwie parken, ohne auf die Markierung zu achten). Wir kaufen Karten für die Gondel um 30$ für Erwachsene und die Hälfte für Kinder, im Vergleich zu Österreich günstig. Die Dame am Schalter sagt uns, dass wir ca. eine Stunde Wartezeit haben, diese Nutzen wir gleich fürs Mittagessen, es ist eh bereits 15 Uhr (eine Stunde haben wir durch die Zeitumstellung verloren)! Die Bahn erinnert sehr stark an die Raxseilbahn, ca. 30 Personen passen in die Gondel hinein. Wir fahren auf eine Höhe von über 2.300 m, wo es laut Anzeigetafel 12°C hat. An so einem warmen Tag eine willkommene Abkühlung! Von der Bergstation gibts einen Fußweg von ca. 20 Minuten auf die höchste Anhöhe des Mt. Whistler (ca. 2.500 m), wo es eine hervorragende Fernsicht in alle Richtungen gibt. Wir sehen (mittlerweile in Wolken gehüllt) den Mt. Robson, Richtung Süden den gesamten Jasper- Nationalpark mit dem Mt. Alberts (3.600 m) der als Schnee- und Eisberg hervorsticht, sowie Teile der Columbia-Icefields, die größten Gletscher in den kanadischen Rockys, die wir in ein paar Tagen besichtigen werden. Auch der Blick auf die Stadt Jasper mit ihren umgliegenden lakes ist atemberaubend. Nach ca. 1 Stunde Aufenthalt und wieder ca. 1000 Fotos, treten wir den Heimweg an und warten ca. 20 Minuten auf die Abfahrt mit der Gondel, die ungefähr 7 Minuten dauert. Da ihr ja bereits auf die nächsten Tage des Berichtes wartet, entscheiden wir, noch kurz in die Stadt Jasper hineinzufahren und dort nach einer Internetmöglichkeit zu suchen. Die Dame bei der Information meint, wir sollten es bei der "library" versuchen, die leicht zu finden und billig ist. Wir finden wirklich gleich hin und während die Eltern einkaufen gehen, kaufe ich mir 1 Stunde W-LAN um 2,50$, das ist ein akzeptabler Preis. Es ist bereits 18 Uhr geworden und wir beeilen uns, einen geeigneten campground zu finden. Dazu müssen wir den Nationalpark Richtung Edmonton verlassen, erstens, weil wir ja kein Parkticket haben und dort nicht übernachten dürfen, zweitens, weil es im Park erheblich teurer ist und drittens, weil wir dann morgen nach Edmonton eine kürzere Strecke haben. Die Fahrt durch den Jasper-Nationalpark ist ein Wahnsinn, grüner Urwald mit vielen flachen Seen im Tal, neben der Straße, begrenzt durch ca. 2000-2500 m hohe Berge. Uns wurde gesagt, dass wir hier sehr viele wilde Tiere sehen werden, wir warten bereits darauf, dass die Bären uns vom Straßenrand winken. Doch daraus wird nix, ein einziges Wapiti sonnt sich weit von der Straße entfernt am Wasser, halb hinter einem Baum sichtbar. 5 km nach der Nationalparkgrenze weist uns schon ein Schild auf den nächsten Campingplatz hin, die gibts dort eh alle paar Kilometer. Wir parken vor dem office, das typisch amerikanisch mit "open" als Leuchtreklame vor der Tür, darauf hinweist, dass geöffnet ist. Hoffentlich gibts dort "full hookup service", was soviel heißt wie: Möglichkeit zum dumpen, Strom und Wasser, alles am Stellplatz. Ich begrüße gewohnt freundlich den Herrn, der sich im Office befindet und ekläre ihm, dass wir für eine Nacht bleiben wollen, möglichst mit allen Anschlüssen. Er erklärt mir, dass er mir alles bis auf eine Wassermöglichkeit anbieten kann, denn sein Wasserleitungssystem ist "broken". Da wir eh noch voll sind vom morgendlichen Anfüllen, ist uns das eh Wurscht und ich sage "just electricity is important", bis ich mich daran erinnere, dass Strom ja "power" heißt! Er ist sehr freundlich, hilft mit beim Ausfüllen des Anmeldeformulars und erzählt mir, dass er 4 Jahre in Europa, auch in Deutschland und Österreich gelebt hat und schmeißt mir seinen Vorrat an deutschen Wörtern an den Kopf, sehr lustig! Die Waschräume und WCs sind natürlich auch vom Wasserschaden betroffen, sodass er uns zwei Holzhütten (eine für Männer, eine für Frauen) zuweist, die wir stattdessen benutzen können, diese hängen an einem anderen Wassersystem. Macht uns alles nix, gehen wir halt 30 m weiter, hauptsache wir haben Strom. Der Platz Nr. A13 ist ein sogenannter pull-thru-Platz, was soviel bedeutet, dass man auf der einen Seite hinein fährt und auf der anderen wieder hinaus, ohne umdrehen zu müssen, super! Wir parken uns ein, schließen unser Stromkabel an die Versorgung an und dumpen gleich mal unser black und gray-water, das schon wieder fast voll ist. Danach stecken wir alle unsere Geräte am mitgebrachten Verteiler an, endlich wieder Strom! Die Oma macht uns eine gute Gemüsesuppe zum Abendessen und dazu gibts noch den Reis vom Vortag. Als Nachspeise sind ja noch die Muffins von vor 4 Tagen da, die schmecken heute auch noch lecker! Weil wir ja jetzt Strom im Überfluss haben, dürfen die Kinder am Laptop DVD schauen, natürlich Rapunzel-neu verföhnt! Weils so schön ist, schaut gleich die ganze Familie mit. Dann wird gewaschen, die Kinder niedergelegt und wir spielen eine weitere Partie Zehnsern, die Manu liest im Harry Potter weiter. Um ca. 23:30 legen wir uns nieder, damit wir morgen frisch und munter die 300 km nach Edmonton abspulen können und fit für die Edmonton Mall sind, das größte Indoor-Einkaufs- und Vergnügungszentrum der Welt. Wir sind gespannt!
Mt. Robson in seiner ganzen Pracht
schöner Vordergrund vor schönem Hintergrund
campsite Nr. 24
Vorsicht: Zeitzonenwechsel!
welcome in Alberta
warten auf die Seilbahn
schöner Vorder... usw.
Postkarte oder was?
Scarlett trägt Klein-Kevin auf ihren Händen
die umliegenden Berge mit Mt. Robson
relaxing auf 2.500 m Höhe
sogar hier! Ein Paradies!
Nationalpark Jasper
campground-office
unser Stellplatz Nr. A13
endlich Strom!