Tag 20 - Fahrt nach Lake Louise

Ja, es war eine kalte Nacht, ca. 5°C! Brrrrrrrr! Heute haben wir lange geschlafen, bis ca. 9:30 und starten ungefähr um 11:30 in Richtung Lake Louise. Die Landschaft, die an uns vorbeizieht ist einfach nicht zu packen! Die Rocky Mountains sind so unglaublich schön, dass man gar nicht weiß, was man noch alles fotografieren soll. Heute bleiben wir (ausgenommen kurze Aussichtspunkte) auf der Fahrt nirgends stehen, weil wir möglichst früh den sehr frequentierten, einzigen Campingplatz in Lake Louise erreichen wollen. Wir steuern gleich einmal das Visitor-Center an, damit wir einen Überblick über die notwendigsten Sachen bekommen: Internetzugang, Grundnahrungsmittel, Wäschewaschmöglichkeit (was für ein Wort) sowie Chemikalien für die Board-Toilette. Wir erfahren, dass der Campingplatz bereits seit 9:30 voll ist und wir den nächsten ansteuern sollten, der ca. 25 km weiter SW liegt. Folgende Entscheidung sollte uns Zeit sparen helfen: Manu und die Schmutzwäsche machen einen Spaziergang zu den Waschmaschinen im gegenüberliegenden Motel, die Eltern und die Kinder gehen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, nämlich einkaufen, Kaffetrinken und Nintendo spielen (wer was am liebsten macht, überlasse ich eurer Phantasie!) und ich fahre mit dem Wohnmobil zum Campingplatz um noch einen Platz zu ergattern. Nach ca. 20 Minuten Fahrzeit erreiche ich den "Monarch-campground", wo ich einen der drei letzten Plätze ergattere. Leider ist dies wieder ein self-registration-Platz, ohne Duschen und ohne Strom (leider, den hätten wir gebraucht!), aber wir werden es überleben! Der Vorteil ist, dass die Übernachtung nur 17,20 $ kostet. Ich fülle ein Kuvert aus, hinterlasse am Platz den Reservierungszettel und lege 20 $ in das Kuvert. Am Rückweg ziehe ich mir noch die zuhause gebrannte "best of Michael Jackson"-CD rein, ein Genuss und eine Erinnerung an die Kindheit. Zurück in Lake Louise parke ich das Wohnmobil am Parkplatz der kleinen Mall und treffe auf die vier Einkäufer, die sich bereits ausgetobt haben. Auch einen liquor-store hat Papa bereits entdeckt (während ich das schreibe, sage ich zu ihm: "Apropos, Papa, gib ma bitte a Bier ausse") und wir decken uns für die nächsten Tage (Stunden?) mit Bier, Wein und Gin ein. Danach finde ich das post-office, wo ich für 5 $ einen 24h W-LAN-Zugang erwerbe. Um kurz nach 17 Uhr holen wir dann wie ausgemacht die Manu von der Wäscherei ab und wir warten noch kurz, bis der letzte Trockengang zu Ende geht. Nach dem Zusammenlegen der Wäsche fahren wir zurück in die Mall und wollen wieder einmal was richtiges essen. Nach den sehr guten Mahlzeiten im Restaurant gehts zurück zum Campingplatz, wo wir um ca. 19:30 ankommen. Wir trauen unseren Augen nicht, da steht ein Campingbus in unserem campsite Nr. 16! Hey, was macht der da? Wir können niemanden entdecken, so parken wir unser Wohnmobil direkt vor dem Auto und hoffen, dass der/die Besitzer bald kommen werden. Nach kurzer Zeit fährt ein Auto der Campingplatzverwaltung vorbei und fragt, was hier los ist. Ich erkläre die Situation und der Parkwächter meint, dass dies oft vorkommt und wir einfach warten sollen, da ja mit dem Zettel am Platz die Situation eh klar ist. Als nach einer halben Stunde und einbrechender Dunkelheit noch immer niemand zu sehen ist, meint die Manu, dass die Besitzer vielleicht im Auto sind und schlafen. Ich klopfe vorsichtig an und melde mich mit einem leisen "good evening". Und wirklich, es rührt sich was im Auto. Eine ältere Dame kommt aus dem hinteren Teil des Autos nach vorne und reibt sich die Augen. Sie kennt sich nicht aus und ich versuche, ihr durch die Scheibe (aus irgendeinem Grund macht sie das Fenster nicht auf) die Situation zu erklären. Leider kann sie nicht gut Englisch, dem Akzent nach würde ich auf französisch tippen (eh kloar, de Franzosn!) und daher versteht sie momentan die Situation nicht. Sie zuckt nur mit den Achseln und macht keine Anstalten, wegzufahren. Ich erkläre ihr, dass wir vor ihr da waren und dass der Zettel als Beweis ja noch dranhängt. Daraufhin zeigt sie mir ihren Zettel, den sie zwar ausgefüllt, aber den anderen Teil mit dem Geld im Kuvert noch nicht in den Schlitz geworfen hat, und meint, sie hätte ja auch einen. Ich werde schön langsam ärgerlich und sage ihr, dass der "park-sheriff" gleich vorbeikommt und ihr das genau erklären wird. Nun kommt Bewegung in die Sache, ihr Mann/Freund/Sohn/? setzt sich von hinten auf den Fahrersitz und es sieht so aus, als würden sie das Auto starten. Ich schiebe zurück und denke, dass sie nun hinausfahren werden, damit wir hineinfahren können. Doch die beiden starten das Auto nicht, sondern sie kommt wieder zu mir und fragt, ob sie neben unserem Platz in der Wiese stehen dürfen. Ich erkläre ihnen, dass mir das völlig wurscht ist, wo sie stehen und ich nicht weiß, ob das erlaubt ist, sie sollen den Parkwächter fragen. Daraufhin sagt sie: "Please, just for one night". Die kapiert wirklich nix! Als ich keine Antwort mehr darauf gebe und mich ins Auto zurücksetze uns starte, verlassen sie endlich unseren Platz und wir können hineinfahren. Nun haben wir Zeit, unsere Wäsche einzuräumen, und über das Geschehene zu lachen. wir machen uns vor dem Schlafengehen noch Gedanken über den morgigen Tag, den wir wandernd um den Lake Louis/Lake Moraine verbringen wollen. Mal sehen, was das Wetter macht, denn in der Nacht schüttet es!
Eindrücke von der Fahrt durch die Rocky Mountains
Eindrücke von der Fahrt durch die Rocky Mountains
Eindrücke von der Fahrt durch die Rocky Mountains
Eindrücke von der Fahrt durch die Rocky Mountains
Eindrücke von der Fahrt durch die Rocky Mountains
Eindrücke von der Fahrt durch die Rocky Mountains
Eindrücke von der Fahrt durch die Rocky Mountains
grün und weiß treffen sich!
endlich da!
Abendessen