Tag 21 - Lake Louise

Heute stehen wir besonders früh auf (7:30 Uhr), da wir möglichst schnell am Campingplatz in Lake Louise sein wollen, der um 8 Uhr öffnet. Je früher, desto eher bekommen wir einen Platz für heute Nacht. So fahren wir ohne Frühstück im Magen los und die Kinder lassen wir (verbotenerweise) im Bett liegen, die schlafen noch. Wir brauchen knapp 20 Minuten und sind die einzigen vorm campground. Auf die Frage "Do you have a campsite for us?", bekommen wir ein: "sure" zur Antwort, das freut uns sehr! Wir bekommen Platz 37 zugewiesen, der im hinteren Teil des Campingplatzes liegt. Der nette Herr am Schalter macht uns noch darauf aufmerksam, dass sich am Campingplatzgelände Grizzly Nr. 8 befindet (anscheinend sind die hier nummeriert!) und wir besonders aufpassen sollen. Die Manu freut sich SEHR und wittert hinter jedem Baum den Bären. Wir beziehen unseren Platz, freuen uns über die Stromanschlussmöglichkeit auf unserem Platz und über Duschen, die sich ca. 500 m entfernt befinden; die Toiletten (Wasserspülung, was für ein Segen!) sind gleich in der Nähe. Wir frühstücken auf unserer Picknickbank, die es auch hier auf jedem Platz gibt. Heute gibts deftigen Speck, Eierspeise, Bohnen, Brot, Butter, Marmelade, Kakao, Kaffe, Erdnussbutter und Nutella. Manu steht alle 2 Minuten auf und schaut in alle vier Himmelsrichtungen und hört auf jedes Rascheln im Gebüsch, da sie meint, der Bär müsste ja unser Frühstück riechen. Um ca. 9:45 fahren wir noch zur dumping-Stelle, wo wir unsere Abwasser loswerden (warum ist das so oft voll?) sowie Wasser nachfüllen (warum ist das so schnell leer?) können. Dann gehts gleich direkt zum Moraine-lake, den wir heute mit dem lake Louise erwandern wollen. Eine Bergstraße führt uns zum Parkplatz direkt vor den See, der aber restlos überfüllt ist. Ein netter Herr in orangefarbener Signalweste winkt uns an den Straßenrand und meint, hier können wir stehenbleiben. Ich wundere mich zwar noch, da wir etwas überbreit sind, freue mich aber über einen Parkplatz. Am See klettern wir vier über Treibholz zu einigen Felsen, die einen kleinen Hügel bilden, um von dort schöne Fotos des Sees zu machen. Nach einem kurzen Besuch im gift-shop, wo wir Mitbringsel sowie T-Shirts kaufen fahren wir weiter zum Lake Louise, dessen Parkplatz ebenso voll ist. Wir parken etwa 1 km unterhalb in einer kleinen Parkbuch, wir müssen halt ein Stück zum See hinaufgehen. Mir fallen schon gar keine Adjektive mehr ein, um die Landschaft zu beschreiben, die uns um den See erwartet. Unglaublich, geil, schön, super, genial habe ich ja schon mehrmals gebraucht, wieder einmal ist alles hier unbeschreiblich: der See, der Blick auf die Berge, die Gletscher, der Schnee usw. Wir gehen gemeinsam mit den Eltern 2 km am See entlang, der Weg hier ist sehr flach, ideal für Mutti. Als der Weg steiler wird, trennen sich unsere Weg, wir gehen flotter weiter, um die 5,3 km entfernte Hütte (Teahouse) zu erreichen und von dort noch ca. 45 Minuten zum höchsten Aussichtspunkt zu wandern. Die Eltern gehen langsamer weiter und drehen dann nach einiger Zeit wieder um, Treffpunkt ist beim Auto ausgemacht. Der Weg wird enger und steiler, es gibt ein paar Serpentinen und wir sehen immer weniger Leute. Die Gletscher kommen immer näher und wir sehen sehr viele "gold-manteled ground squirrel" zwischen den Felsen herumlaufen. Auch Schnee gibt es auf dieser Höhe (ca. 2000 m) noch, eine Gaudi für die Kinder (und die Erwachsenen!). Später als erwartet (bumm, der Weg zaht sich) erreichen wir das Teahouse, wo wir allerdings nur kurz verweilen, damit wir noch zum Aussichtspunkt erreichen, beim Rückweg wollen wir hier dann Rast machen und Essen/Trinken. Der Weg zum Aussichtspunkt ist "closed", wie uns ein Schild verrät. Der Grund scheint zu sein, dass der Weg unpassierbar sei. Na und? Hat uns das schon je von etwas abgehalten? Man muss ja ein Vorbild für unsere Kinder sind und eher sich selbst als Fremden (Schildern) trauen. Der Weg wird noch schmäler, aber die Aussicht geiler, denn wir kommen den Gletschern immer näher. Zuerst halten wir die Schutthalde unter unserem Weg für einen Steinhaufen, als wir erkennen, dass dies nur die Bedeckung des Gletschers ist, der sich darunter befindet. Gletscherspalten befinden sich gleich unter uns! Wir erreichen den höchsten Punkt, eine rutschige Geröllhalde, wo wir eine Spitzenaussicht auf die einzelnen Gletscher hier oben haben (Die Gegend heißt nicht umsonst: "plain of the six glaciers"!). Nach einer kurzen verschnaufpause, wo wir Müsliriegel verspeisen und Kevin wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht (wisst ihr noch?) treten wir den Rückweg an. Nach ca. 20 Minuten erreichen wir erschöpft das Teashouse, wo wir uns Getränke, Gemüsesuppe, Chips mit Salsa und Hummus, eine heiße Schokolade sowie einen Apfelstrudel genehmigen. Wir füttern mit den Chips auch die Hörnchen, die ganz nah herkommen sowie einen Vogel (Art: unbekannt! ähnlich unserem Specht), der die Chips sogar aus der Hand frisst (Videobeweis!). Hoppla, jetzt ist es schon nach 18 Uhr, wir haben die Zeit total vergessen. Schnell den Weg hinunter (hinauf haben wir ca. 3,5 Stunden gebraucht), die Eltern werden sich schon Sorgen machen. Wir hoppsen, laufen, gehen zügig hinunter, überholen einige Japaner (die sind hier wirklich überall!) und sind in knapp über 1,5 Stunden wieder beim Parkplatz: Rekordzeit! Zwischendurch gibt es auch einige Regenschauer, die wir locker überstehen. Wir sind so stolz auf die Kinder, die so eine Monstertour hinter sich haben und nicht mal geraunzt haben. Zwischendurch haben wir auch ein Murmeltier aus der Nähe beobachtet. Die Eltern haben sich wie erwartet schon Sorgen gemacht und in der Zwischenzeit ein kleines Mützchen gehalten. Wir fahren nun noch kurz bei der Mall vorbei um einen Snack (Wraps) einzuwerfen, da es fürs Kochen schon zu spät ist. Am Campingplatz wollen wir alle noch duschen gehen, der Weg ist uns allerdings zu weit! So beschließen wir, die paar hundert Meter mit dem Wohnmobil zu fahren, was sind wir doch für faule Säcke. Dafür gehen wir gleich nur mit dem Badetuch bekleidet die paar Meter vom Auto zur Dusche, uns is wurscht, wenn die Leute schief schauen. Am Abend dürfen die Kinder am Campingplatz wie versprochen DVD schauen, wir einigen uns auf "Dirty Dancing", unsere Schul-Musical-Version. Um ca. 23:00 gehen wir schlafen, nachdem wir Pläne für die nächsten Tage gemacht haben. Uns geht schon bald die Zeit aus, noch 10 Tage bis zum Abflug!
campsite Nr.16
das Abwasser muss abgelassen werden
campsite Nr. 37
Die Straße zum Lake Moraine
Blumenwiese
über Treibholz zu den Felsen
Treibholz
Die Schönheit der Natur
am Lake Moraine
klettern am Kalk
Teahouse
Auch dieses Schild hält uns nicht auf!
der Weg wird immer geiler!
fast am höchsten Punkt des Weges
Gletscherspalten unter einen dicken Gesteinsschuttschicht
Gletscher, Gletscher, Gletscher
Lake Louise und das Teahouse (links)
Schigebiet Lake Louise
Murmeltier
Schnee !!!
nature...
die Farbe des Sees ist genial!
Lake Louise