Tag 23 - Banff

Hui, die Nacht war kalt, in der Früh hat es gerade mal 4°C. Schon beim Frühstück müssen wir die Heizung aufdrehen und sogar die Oma hatte heute beim Schlafen Socken an. Um ca. 10 Uhr verlängern wir unseren Platz um einen Tag, damit wir heute in Ruhe Banff erkunden können. Zuerst fahren wir in die Stadt, wo es diesmal am city-nahen RV-Parkplatz noch freie Plätze gibt. Wir holen zuerst unsere gestern bei der Laundry abgegebene Wäsche ab, dann machen wir einen Fußmarsch am Bow-River entlang, der bis zu einem "märchenhaften Hotelschloss" (Angabe visitor-center) führt. Natürlich sind wir von der einen Seite des Bow-Rivers so begeistert, dass wir vergessen, die Brücke zu überqueren, um auf die andere Seite (wo das Schloss steht) zu kommen. Nach fast einer Stunde Gehzeit bemerken wir dann unseren Fehler, jetzt zahlt sich das Zurückgehen und nochmalige Hinaufgehen nicht mehr aus. Macht nix, der Weg ist das Ziel und so stolpern wir am Rückweg in das "historic-site" museum, das alle Wildtiere Kanadas (Säugetiere und Vögel) ausgestellt hat. Am Eingang begrüßt uns ein sehr netter Mann mit einem zweisprachigem "Hello, bonjour!", wie sichs in Kanada gehört. Nach zwei Sätzen ist ihm aufgrund des Akzents klar, dass wir deutschsprachig sind und fragt gleich: "Are you from Austria?". DER ist uns sympatisch, der erste, der nicht "Germany" sagt. Er erklärt uns dann, dass er einige Jahre in Innsbruck und Klagenfurt gelebt hat und sogar ein paar Worte Deutsch kann. Das Museum ist zwar nicht annähernd so groß wie das Naturhistorische Museum, bietet aber eine große Auswahl an ausgestopften Tieren. "Sind die tot" fragt mich Scarlett, als wir die ersten Präparate sehen. "Nein, die schlafen nur", antworte ich ihr und wir brechen beide in Gelächter aus. Zum Glück sind die Kinder nicht so zart besaitet. Vor allem die Großsäuger sind beeindruckend, hier sehen wir vor allem große Elche, Wapitis und Cariboos (Rentiere), im Nebenraum gibts die Felle und Geweihe zum Angreifen. Besonders interessant sind für mich die englischen Ausdrücke der Tiere, die teilweise sehr ungewöhnlich sind "Cougar" ausgesprochen "Kugar" ist der Puma! Als ich frage, ob er auch für Menschen gefährlich ist (da er doch etwas kleiner als die Großkatzen ist) schaut mich der Angestellte groß an und grinst, dann antwortet er: "usually not"! Haha, danke für die Information. Wir machen noch Fotos, vor allem ein Bussi-Foto mit einem Riesen-Bison, dessen Ausmaße gigantisch sind. Da hätte ich mehr Angst vor so einem Viech, als vor einem Bären. Übrigens: Es gibt viel mehr Tote und Verletzte jedes Jahr von Elchen, Wapitis & Co als von Bären! Wir nehmen am Rückweg zum Wohnmobil den Weg durch die Stadt und kommen an einigen Malls, Centres (die zum Einkaufen) und Geschäften vorbei und verbrauchen gleich mal locker 2 Stunden beim Shoppen. Macht nix, wir wollten den Tag eh ruhig verbringen. Es wird allerhand Krimskrams und auch Nützliches gekauft, T-Shirts, Pyjama-Hosen mit Bären (wie kitschig!) und anderes Zeug. Manu traut sich an einem Bankomaten sogar nochmal Geld abzuheben und sie hat Erfolg. Der Gesichtsausdruck und die Freude darüber ist genial! Diesmal war auch ein "Maestro"-Zeichen am Automaten, da kann doch nichts schiefgehen! Danach gehts verspätet zum Lunch in den food-corner, wo wir gestern schon junk-food gegessen haben. Papa und ich besuchen dann für eine halbe Stunde noch das gegenüberliegende Irish-Pub, wo wir Guinness, Cider und dazu standesgemäß zwei Jameson ausprobieren, während die Mädels + Kevin noch ein wenig shoppen. Danach gehts mit dem Wohnmobil zu den "upper hot springs", heißen Quellen, die hier am Berg austreten und in einem Pool (wo Eintritt verlangt wird, allerdings moderat) aufgefangen werden. Das Wasser hat 39°C und aufgrund der Hitze und der gelösten Mineralien, darf man höchstens 20 Minuten drinbleiben, danach muss man einige Zeit Pause machen. Das ist entspannend! Wir knotzen 2,5 Stunden im und am Pool herum, sogar den Kindern ists nicht zu fad und sie genießen die Wärme. Manu hat sich ein dort angebotenes "swim-suit" aus den 20er Jahren ausgeborgt, das wirklich sehr gut aussieht. Es ist zwar komplett aus Wolle, sieht aber trotzdem gut aus und fühlt sich laut Manu auch gut an. Sehr müde verlassen wir die hot springs, in einer Kurve schreit Scarlett plötzlich: "Halt, da war ein Wapiti im Garten"! Was? Ein Wapiti? Und das soll in einem Garten eines Hauses direkt an der Straße sein? Das gibts nicht, da hat sie sich sicher verschaut! Sie beharrt auf ihrer Beobachtung und so drehen wir um (nicht so leicht mit dem Wohnmobil) und fahren dort nochmals vorbei. Und wirklich, da steht ein Wapiti direkt vor/neben einem Haus, 10 m von der Straße entfernt. Wir bleiben stehen, schießen einige Fotos und auch Videos, das junge Männchen lässt sich dadurch überhaupt nicht stören es schaut nur kurz auf. Was haben wir doch für Glück! Danach fahren wir noch zum bottle-depot, einer Stelle, wo man sein Leergut abgeben kann und seinen Einsatz zurückbekommt. Leider sind wir erst sehr spät draufgekommen, dass bei allen Plastik- und Glasflaschen sowie allen Tetra-Packs (Milch usw.) und Aludosen Einsatz bezahlt werden muss und man sich den in solchen Depots (oder in kleinen Mengen bei manchen Supermärkten) ausbezahlen lassen kann. Jetzt haben wir schon einige Tage gesammelt und es ist schon eine große Kiste zusammengekommen, für deren Inhalt wir 4,95 $ bekommen. Für alle kleinen Flaschen unter einem Liter bekommt man 10 cent, für alle größeren 25 cent. Vor uns ist ein Pärchen angestellt, die Säckeweise Flaschen, Dosen usw. bringen und am Schluss drei dicke Bündel 10 $ - Scheine bekommen. Da leuchten die Augen vom Papa, er malt sich gleich aus, dass man mit entsprechendem Einsatz pro Tag einige Dollar Geld machen könnte, wenn man nur richtig stierlt! Dann fahren wir zum Campingplatz zurück, wo wir um ca. 20 Uhr das Abendessen (die Reste von den Spaghetti und Brote) einnehmen. Die Kinder spielen mit den Großeltern wieder einige Partien Jolly und danach wird noch eine Folge Simpsons von der Staffel 11 DVD geschaut, wir müssen ja den Strom noch ausnützen! Um ca. 23 Uhr gehen wir ins Bett, heute fühlt sich der Abend nicht so kühl an wie gestern, mal schauen...
am Bow-River
am Bow-River
kiss the Bison!
Im Wildtiermuseum in Banff
Banff - Hauptstraße
bitte die linke Flagge beachten!
Juhuuu! Der Bankomat gibt Geld und Karte her!
It´s burger & Co - time
hot springs
hot springs
hot springs
Wapiti im Vorgarten
Wapiti im Vorgarten