Tag 26 - Kelowna

Als wir um ca. 8 Uhr aufwachen, lacht uns schon die Sonne an und der Himmel ist komplett blau. Wir frühstücken, packen zusammen und besprechen den weiteren Tag mit den Verwandten. Am Vormittag wollen wir vier radfahren, danach zwischen 2 und 3 werden wir an den Strand fahren und Michelle und Nici mit ihren Kindern treffen. Nici zeichnet uns noch den Weg auf, den wir fahren müssen, dann gehts auch schon los. Die Eltern bleiben heute bei Tante Greti, sie werden über Mittag in der nahen Mall einkaufen gehen, am Nachmittag ist faulenzen und tratschen angesagt. Der Fahrradvermieter (der sogar ein bisschen deutsch spricht) meint, dass es für Wohnmobile kein Problem ist, die Schotterstraße zum Ausgangspunkt des trails zu befahren. Sie ist ungefähr 8 km lang, schön breit aber leider sehr holprig. Es scheppert und wackelt alles im Auto, obwohl ich sehr langsam fahre, macht nix, so haben wir die Hochschaubahnfahrt gratis. Kurz nach 10 Uhr kommen wir auf ca. 1.200 m an und genießen die Aussicht über Kelowna. Die Fahrräder sind für uns reserviert und so bekommen wir vier Mountainbikes, die ich mit VISA (sogar hier oben haben die Kreditkartenmaschinen) bezahlen möchte. Der Typ vom Verleih sagt mir, dass meine VISA Karte nicht funktioniert und probiert es mehrere Male. Ich ärgere mich darüber und wir kratzen gerade noch genug Bargeld zusammen, um die Räder zu bezahlen (150 $ für 4 Stunden). Dann gehts auch schon los, der Radweg ist auf einer früheren Bahnstrecke angelegt, die stillgelegt wurde. Sie führt über alte Holzbrücken und durch Tunnel an Abhängen und Wäldern vorbei und ist 12 km lang. Gleich zu Beginn stürzt Kevin beim Versuch, über einen steilen Hügel zu fahren. Nun hat auch er eine kleine Verletzung an der Hand, jetzt ist es zwischen den Kinder wenigstens ausgeglichen. Gleich in der Nähe sind zwei jugendliche Trail-Guards unterwegs, die anscheinend für die Sicherheit am Weg verantwortlich sind. Sie kommen schnell mit einer Erste-Hilfe-Ausrüstung herbei und fragen, ob sie helfen können. Wir bedanken uns höflich, so schlimm ist es auch wieder nicht, ein Pflaster macht alles wieder gut. Wir bleiben oft stehen, machen Fotos und lassen uns Zeit um viele Eindrücke aufzusaugen. Am Ende des Trails drehen wir um und machen kurz danach auf einer Parkbank Rast, wo wir wieder einige gold-manteled ground-squirrels sehen (diesmal aber kleinere), die sich wieder ungeniert zu uns trauen. Wir versuchen sie zu füttern, sie nehmen allerdings nicht alles an. Karotten, Äpfel und Bananen schauen sie nicht mal an, sie haben lieber Schokomuffins (!) und Müsliriegel (wahrscheinlich wegen der Nüsse, sind ja Nagetiere). Wir kommen um kurz vor 14 Uhr zurück zum Wohnmobil zurück und fahren direkt nach Nicis Plan zum Strand. Gegenüber finden wir auf einer großen Brachfläche einen Parkplatz (in der Stadt ist das ja mit dem Wohnmobil nicht immer so einfach!) und essen noch eine Kleinigkeit im Auto. Die Erklärung war so gut, dass wir die Verwandten gleich am Strand finden ("we are always in the near of the zip-line, you´ll find us there"). Der Strand ist genial, es gibt im hinteren Teil eine saftige, saubere Liegewiese, vorne goldgelber Sand, Spielplätze am Strand, Duschen, WCs usw. Man könnte glauben, man wäre in Spanien. Der Vorteil: Süßwasser, da es sich ja um den Okanagan-Lake handelt. Es geht sehr weit seicht ins Wasser, ähnlich wie in Lignano. 500 m vom Strand entfernt geht mir das Wasser bis zu Hüfte. Wir verbringen den ganzen Nachmittag bis kurz nach 6 Uhr am Strand, graben uns im Sand gegenseitig ein, spielen im Wasser, die Kinder (einmal auch ich) probieren die zip-line aus. Es ist ein richtig schöner Abschluss in Kelowna, denn das Wetter ist auch großartig und wir schießen ca. 1000 Fotos. Die anderen verlassen vor uns den Strand, wir gehen danach noch kurz in den Orchand-Park einkaufen und den Bericht uploaden (wieder gratis im Starbucks). Im superstore, wo wir einige Lebensmittel einkaufen wirds kurz peinlich, als meine VISA-Karte wieder nicht funktioniert und hinter uns einige Leute angestellt sind. In Österreich hätten sich schon alle lautstark aufgeregt, hier sind alle freundlich und höflich, keiner sagt was. Der Shop-Leiter kommt herbei, entschuldigt sich (!) bei uns, dass die Karte nicht funktioniert und bietet uns an, die Sachen zu verwahren, bis wir Bargeld bringen. Wir kratzen die letzten Münzen zusammen, die wir im Wohnmobil finden und es geht sich gerade aus, unsere Sachen auszulösen. Ich bin sehr verärgert und rufe bei der 24h-VISA-hotline in Österreich an und bekomme die Information, dass mein Limit ausgeschöpft wäre. Was für ein Limit? Seit wann habe ich ein Limit vereinbart? Die nette Dame meint, dass es automatisch ein Limit gibt, und dass sie mir dies erst am Montag (heute ist Samstag) freischalten kann. Super, was mache ich zwei Tage ohne VISA-Kart im Ausland? Jetzt gehts nach Hause, wo wir um ca. 20 Uhr ankommen und zu Abend essen. Danach quatschen wir fast 3 Stunden mit Michelle, David und Nici übers Schulsystem in Kanada und Österreich, über die Unterschiede unserer Länder und 1000 anderer Sachen. Uns kommt vor, wie wenn wir uns schon ewig kennen würden. Leider ist dies der letzte Abend in Kelowna, morgen gehts schon weiter nach Whistler, wo wir Mario nach über 3 Wochen wieder sehen werden...
Kelowna from the hill
mit dem Mountainbike am Myra-trail
Brücken über die canyons
der trail führt durch Tunnel...
und Brücken...
und Brücken...
und Brücken...
am canyon entlang
wieder die gold-manteled ground-squirrel
Alex und Nici am Gyra-beach in Kelowna
wie in Spanien
playing on the beach
die beiden Schwestern Michelle und Nicole
Scarlett in der Brandung
Kevin als Fisch
Scarlett als Teddybär (oder so)
die Gindls
Sonnenuntergang in Kelowna