Tag 29 - Vancouver

Wir stehen kurz nach 7 Uhr auf, denn um 11 Uhr sollten wir ja das Wohnmobil bereits zurückbringen. In der Nacht hat es zu regnen begonnen und es tröpfelt ganz schön aufs Wohnmobil. Jetzt ist ausräumen und sortieren, einräumen und wegschmeißen angesagt. Wir schauen in jede Lade, jedes Kastl unter den Tisch, die Bank, unter dem Sitzen und in jede Ritze, damit wir ja nichts vergessen. Papa vermisst seine Lesebrille (die haben wir sicher irgendwo eingesteckt, die Frage ist nur: Wo?), dafür finden wir zusätzliches Zeug, das wir schon gesucht bzw. vergessen haben, dass wir es überhaupt mithaben. Wir holen aus dem Gepäckfach unsere Koffer und Taschen sowie das ganze Zeug, das wir während der Fahrt hinten verstaut haben und bringen es durch den Regen halbwegs trocken ins Innere des Wohnmobils. Dort packen wir alles fertig, frühstücken schnell zwischendurch und benutzen gleich auch (wegen der Nähe) die Toiletten und Waschbecken des Hotel, denn wir sind ja voll (Stichwort: OKUL)! Ich frage an der Rezeption, wann wir unser Zimmer beziehen können und ob wir das Gepäck im storage-room lassen können. Der freundliche Portier schaut in seinen Computer und sagt: "The computer says YES!", soll heißen, wir können gleich einchecken und das Gepäck direkt ins Zimmer stellen. Die Freude ist groß nur leider verzögert sich daher alles wieder und wir kommen erst um kurz vor 10:45 vom Hotel weg. Manu fährt nach richtiger Trucker-Manier etwas schneller als erlaubt, ich unterstütze sie als Beifahrer mit dem Planlesen und um 7 nach 11 kommen wir bei CruiseCanada an. Eine nette Dame weist uns gleich einen Parkplatz zu, dann geht alles ganz schnell. Wir haben eigentlich mit 1-2 Stunden gerechnet, aber eine kurze Runde ums und im Auto und ein kurzes Gespräch reicht, dann können wir abrechnen. Bilanz der 3 Wochen Wohnmobil: 4679 km Strecke gefahren, dabei 1354 Liter Benzin verbraucht (= 28,3 l auf 100 km), dafür 1724 $ (= 1270 €) ausgegeben, die Naht eines Vorhanges ist aufgerissen, ein kleiner Hacker ist in der Windschutzscheibe und 0 Unfälle gehabt! Wir müssen für die Benutzung des Generator noch 11,5 $ bezahlen (2 Stunden Betrieb), das wars dann, man sagt uns: "thank you, have a good day"! Das nenne ich flott! Wir lassen uns ein Taxi nach Richmond zum whale-watching rufen und da wir viel zu früh am Hafen sind, schauen wir uns dort den Betrieb an. Wir sehen viele Fischerboote, Fischlokale und natürlich McDonalds und Starbucks. Nach einer Stärkung bei beiden sind wir auch schon um 13:30 bei der whale-watching Firma, wo wir bezahlen, und bald darauf mit unserer Führerin "Tass" das Boot betreten. Leider regnet es noch immer, aber Tass sagt: "the whales doesn´t matter about the weather". Klar, die sind ja sowieso schon nass! Zum Glück ist das Boot überdacht, sodass wir zumindest trocken bleiben. Tass stellt uns kurz den Captain (Bobby) vor und erklärt uns danach in schönem Englisch die Sicherheitseinrichtungen an Board, das WC und viele interessante Dinge über Wale. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden, bis wir zu einigen kleineren Inseln kommen, die vor Vancouver Island liegen. Dort haben viele am Vormittag schon Orcas gesichtet und so hält der Kapitän und die ganze Besatzung Ausschau nach diesen Walen. Und wirklich: Nach kurzer Zeit sehen wir eine Walfamilie: ein riesiges Männchen: "Gaviano" (die erkennt man an den Rückenflossen auseinandern) und drei Weibchen eine sogenannte "family-group". Nach einigen Minuten gesellen sich insgesamt 5 weitere whale-watching Boote zu uns und bleiben in etwas Entfernung von den Walen (ca. 100 m). Die Motoren werden abgestellt und die Tiere einfach beobachtet. Sie tauchen im etwa 30 Sekunden-Rythmus auf und zeigen dabei abwechselnd ihre Flossen, Teile des Körpers und selten auch den gesamten Körper, indem sie senkrecht auftauchen. Einmal kommen sie unserem Boot auch sehr nahe, wir machen wieder ca. 1000 Fotos und Papa filmt ständig. Auf meine Frage, ob Orcas Booten gefährlich werden können sagt Tass: "There was never a dead person from an orca on the open sea", was soviel heißt, dass die wenigen Toten die es gibt in Aquarienhaltung passiert sind, also braucht man hier keine Angst haben. Wir sehen Robben, Seevögel und sogar einen Seeelefanten auf den Klippen sitzen, wobei die ersteren die Hauptnahrung für Orcas sind. Sogar eine einzelne Robbe schwimmt bei unserem Boot vorbei, Tass ruft: "Swim for your life", um ihn auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen, die Orcas bemerken dies allerdings nicht. So verbringen wir ca. 1,5 Stunden mit dem Beobachten der Wale und treten um ca. 17 Uhr die Heimreise zum Hafen an. Dort beobachten wir noch einen Fischer, der frisch gefangene Krabben aufbricht und das Fleisch herausnimmt. Igittt! Die Kinder können dabei nicht wirklich zusehen, Omi ist so begeistert, dass sie sogar eine Krabbe in die Hand nimmt. Der Fischer empfiehlt uns noch Krabbenfleisch: "It tastes really good" aber wir bedanken und höflich und steigen in das Taxi, dass bereits auf uns wartet und uns zum Hotel bringt (wird vom whale-watching bezahlt!). Papa und ich gehen danach auf die Suche nach einem liquor-store, 4 Busstationen weiter werden wir fündig und kaufen einen guten italienischen Rotwein (für heute Abend), einen österreichischen (!) Rotwein für morgen mit Mario und eine Flasche Whisky ein. Den Abend verbringen wir mit gemütlichem Abendessen am Zimmer (das restliche Brot sowie Schinken/Salami/Käse und Gemüse), dazu der Rotwein und danach einige Gläser Whisky on the rocks. Scarlett ist begeistert von der Eiswürfelmaschine, die am Hotelgang steht, wo man sich selbst in einem Kübel Eis holen kann. Sehr schwer sinken wir ins Bett, heute schlafen wir zum ersten Mal wieder außerhalb des Wohnmobils...
Packwahn im Wohnmobil
Wir warten auf das Taxi bei der Vermietung
Im Taxi
Am Hafen
Auf dem whale-watching Boot
Auf dem whale-watching Boot.
whales ahead!
Orcas!
alles muss festgehalten werden...
Orcas!
Orcas!
Robben auf einer kleinen Untiefe
müde vom Wal schauen
Oma und die Krabbe
Abendessen