Tag 7 - Kelowna

Heute sind wir um ca. 8 Uhr aufgewacht, gleich danach gibts Frühstück im Wohnmobil. Da wir nur zu viert die Nacht im Auto verbracht haben, geht sich heute der Platz am Esstisch locker für alle aus. Wir hören, dass die "oldies" im Haus auch schon aufgewacht sind und machen einen gemeinsamen Tagesplan, der wie folgt aussieht:
1. Schmutzwäsche zusammensuchen, damit wir hier im Haus Wäsche waschen können.
2. Gewand und anderes Zeug aus den Koffern im Wohnmobil verstauen (gestern haben wir unsere Koffer nur schnell in das Gepäckfach gegeben und keine Zeit mehr gehabt, es umzuräumen)
3. Einkaufen im Supermarkt (die haben hier auch am Sonntag geöffnet!)
4. An den Strand fahren, um den schönen Tag auszunützen
5. Dazwischen ein kurzes Mittagessen einnehmen
Für all diese Dinge planen wir ca. 2-3 Stunden ein. Hahahaha, wir sind noch immer nicht gescheiter geworden, in Kanada "melts time", wie man hier so schön sagt. Die Zeit verläuft hier einfach anders, genau wie alles in diesem Land, ist auch der Zeitverbrauch viel größer als zu Hause. Wir beginnen um ca. 9 Uhr und sind um 14:20 mit Punkt 1 und 2 fertig! Danach gehts mit dem Wohnmobil zum "superstore", den wir schon von unserem letzten Einkauf kennen. Eine Nachbarin zeigt uns auf einer city-map noch den Weg und nach 10 Minuten landen wir wirklich dort. Wir erfahren, dass morgen (1. August) ein Feiertag ist (BC-day) und daher viele Jugendliche sich heute zur beach-party am Strand treffen um Party zum machen. Angesagt sind ca. 20.000! Das heißt: Wohnmobil nach dem Einkauf wo wir wieder locker eine Stunde im Supermarkt verbringen) am Parkplatz stehen lassen - denn dort gibts genug Parkmöglichkeiten und Möglichkeiten zum umdrehen, ist ja wie gesagt nicht so leicht mit unserem Vehikel - danach mit dem Bus, der dort gleich um die Ecke (550m weiter!) eine Station hat zum beach fahren. Nach 10 Minuten Gehzeit finden wir auch schon die Busstation, kommen aber leider mit dem Busfahrplan nicht ganz zurecht. Wir fragen eine Gruppe Jugendlicher, die so aussehen, als wenn sie auch zur Party fahren würden. Auch diese haben keine Ahnung, wann der Bus kommt, denn sie kommen aus Vancouver und sind nur zur Party extra hergefahren, diese ist im ganzen Land berühmt. Wir warten und warten und warten, dann endlich nach ca. 45 Minuten kommt ein Bus, wo wir vom Busfahrer erfahren, dass am Sonntag (auch wenn party-time ist) nur jede Stunde ein Bus fährt. Wir erkundigen uns natürlich gleich nach den Rückfahrzeiten, damit wir solche Wartezeiten wie gerade vermeiden. Im Bus ist die Stimmung super, alle feiern bereits. Der Busfahrer weigert sich, eine Gruppe Mädels einsteigen zu lassen, da sie mit Bikini bekleidet sind. Sie müssen sich vor der geöffneten Vordertüre etwas anziehen, was besonders lustig ist, denn was sie dann anhaben, verdeckt nicht mehr als der Bikini. Ein Netzoberteil mit einer Maschengröße von ca. 10 cm, und eine kurze Hose, die genau nach dem Schritt abgeschnitten ist! Aber der Busfahrer ist zufrieden und lässt sie einsteigen. Er meinte dann, dass sie ja für ihn im Bus tanzen könnten, weil er sie so mitnimmt. Die Mädels meinen, dass das kein Problem sei, aber nur, wenn er mittanzt! Er lacht und meint, dass sie das sicher nicht sehen wollen (er hat ca. 150 kg!). Kurz vor der Endstation am beach hebt der Busfahrer die Stimmung, indem er durch den Lautsprecher durchsagt: "Ok, guys, next station: party weekend!", was mit lautem Gejohle quittiert wird, hier verstehen auch die Busfahrer Spaß! Am Strand angekommen (es ist bereits 16:30 Uhr!), suchen wir uns ein etwas ruhigeres Platzerl (mit Musik von nebenan) und bewundern den Sandstrand, den es hier am See gibt. Es sieht aus wie am Meer, die Sonne scheint, aber wir baden im Süßwasser! Was für ein Genuss! Der Wind ist zwar etwas stärker, daher gibts auch Wellen, das Wasser ist kühl, durch die Sonne ist es aber doch auszuhalten. Am Wasserspielplatz nebenan gibts auch viele Dinge für die Kinder zum Spielen und alle haben ihren Spaß! Nur den "oldies": Mama, Papa, Tante Greti und Anni ist es zu kalt und sie begnügen sich mit Fotos machen, filmen, zuschauen und tratschen. Um kurz nach 7 verlassen wir den Strand, und fahren mit dem Bus, der wirklich zur angegebenen Zeit kommt, zum Supermarkt zurück. Am Heimweg mit dem Wohnmobil schauen wir noch einen kurzen Sprung beim liqour-store vorbei, um unseren Gin-Vorrat aufzufüllen sowie Bier und Wein fürs Abendessen zu kaufen. Anekdote am Rande: "Do you sell german beer?", "What beer?", "GERMAN beer", "what ist german?", "beer from Germany!", "Oh, I don´t know, have a look", danke für das Gespräch! Als wir heimkommen, ist das Abendessen bereits fertig: Hendl mit Bratkartoffeln und Salat. Dazu einen selbstgemachten Wein von Tante Greti. Danach schauen wir uns noch die Fotoalben von ihrer Familie aus den 50ern, 60ern und 70ern an und lachen gemeinsam bis ca. Mitternacht, vor allem, wie ich den Verwandten dann die Fotos mit meinen Frisuren zeige. Und schon wieder ist es spät geworden...
Im Okanagan-lake
Die oldies gehen nicht ins Wasser
Kevin im Wasserspielplatz
Scarlett im Wasserspielplatz
Kelowna beach mit Kelowna bridge