September 2016

5.9.2016 - erster Schultag

Da ich den Kindern versprochen habe, sie am ersten Schultag mit dem Auto zur Schule zur bringen und wieder abzuholen, schaue ich doch dazwischen gleich (weil ja quasi ums Eck) an meiner Schule vorbei. Ich wollte mir die Gesichter und das Gewusel im Lehrerzimmer der Lehrerkolleginnen unbedingt anschauen. Nebenbei richte ich gleich für meinen Kollegen alle Listen für die Schulbuchaktion her, die er dieses Jahr statt mir übernehmen wird. Gefühlte 100x werde ich von den Kollegen gefragt, was ich in der Schule mache und ob ich mich in der Adresse geirrt habe. Mir machts Spaß, ich genieße das stressige Treiben und halte die anderen vom Arbeiten ab...
Nebenbei haben wir gerade die lange Schönwetterphase vor uns und Georg und ich entschließen uns spontan, morgen Vormittag in Richtung Großglockner aufzubrechen. Da heißts heute noch einkaufen und einpacken!
Erster Schultag

6.9.-8.9.2016 - Großglockner-Tour

Von 8-10 Uhr bin ich wieder an der Schule und unterstütze meinen Kollegen mit der Schulbuchausgabe. Dank der schon gut eingearbeiteten Schülerinnen (danke 7D!) funktioniert der Ablauf reibungslos. So kann ich die Schule ruhigen Gewissens verlassen und Georg abholen. Nach einem kurzen Aufenthalt bei mir gehts auch schon in Richtung Großoglockner los. Eine Fahrt mit viel Spaß aber auch Ärger, die Autofahrer auf den Autobahnen (vor allem jene mit bestimmten Kennzeichen!) sind eine große Katastrophe.
Wir fahren durch Nebel die Großglockner-Hochalpenstraße von Zell am See hinauf und stoßen am Hochtor (ca. 2.500m) durch die Wolken. Hier oben hat es ca. 3°, aber die Sonne lacht uns an. So gegen 18 Uhr kommen wir am Glocknerhaus auf ca. 2.155m an und verbringen die Nacht in einem Matratzenlager nach einem deftigen Abendessen (Kasnocken). Wir hoffen, dass das Wetter wie vorhergesagt auch schön werden wird.
GlocknerhausKasnocken
Ein wolkenloser Himmel begrüßt uns um ca. 6:30 nach dem Aufstehen. Wir erwischen genau den Sonnenaufgang und bestaunen den höchsten Berg Österreichs, während er zu glühen scheint. Heute wollen wir ca. 1.400 Höhenmeter über den Magritzenspeichersee, die Stockerscharte, den Wiener Höhenwanderweg über die Salmhütte ins Leitental über den Hochwartkees und den Klettersteig auf die Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe) überwinden. Wir fürchten uns schon. Nach ein paar schönen Erinnerungsfotos gehts los, jetzt gibt es kein zurück mehr...
Wir kommen nach 9 Stunden völlig kaputt und mit Kopfweh auf der Erzherzog-Johann-Hütte an, wir haben sowohl die Länge des Weges als auch die dünne Luft in dieser Höhe komplett unterschätzt. Wir sind zwar gut ausgerüstet, kommen stellenweise aber nur in Schneckengeschwindigkeit weiter. Während des Klettersteiges zieht auch noch Nebel auf und wir müssen den Gletscher "blind" überqueren, zum Glück sind die Spuren am Eis gut sichtbar. Erst ca. 100 Höhenmeter unterhalb der Hütte lichtet sich der Nebel und wir sehen sie zum ersten Mal. Doch auch für dieses Stück brauchen wir noch ca. 45 Minuten. Wir sitzen anfangs einfach nur da und können weder die Steigeisen, geschweige denn die Schuhe ausziehen. Doch die Aussicht auf das Nebelmeer darunter sowie den sonnigen Glockner - der nur mehr ca. 400 Höhenmeter entfernt ist - geben uns dann doch Schwung. Wir melden uns an, bekommen unser Lager zugewiesen und trinken und essen mal ordentlich. Die Spaghetti wollen nicht ganz gegessen werden, es geht einfach nicht. Ich hoffe noch, dass ich schnell einschlafen kann, damit ich für den morgigen Gipfelsturm ausgeruht bin.
Glockner: Sonnenaufgang - dort wollen wir hin!Jetzt gibt es kein zurück mehr...
Vorbei am MagritzenspeicherseeBlick über die Reste der Pasterze
Aufstieg zur StockerscharteWeg zur Salmhütte
Salmhütte auf 2.644 mHinterseite Großglockner
gestern hat es noch geschneites wird steiler...
Einstieg Klettersteigein bissi steil ist es schon
im Steigam Gletscher
Die Hütte ist endlich da!Tagesziel Erzherzog Johann Hütte geschafft!
Die Nacht war eine Katastrophe! Ich konnte kaum schlafen, habe starkes Kopfweh und die tschechischen Mitbewohner waren laut und haben auch kräftig geschnarcht. Um 6 Uhr früh fühle ich mich schlapper als gestern abend, das will was heißen. Wir machen uns langsam fertig, versuchen zu frühstücken, bekommen aber kaum was runter. Um 8 Uhr treffen wir dann - nach anfänglichem Wunsch wieder hinunter zu gehen - die Entscheidung, es trotz unseres Zustandes auf den Gipfel hinauf zu versuchen. Die ersten paar Meter über das noch flache Glocknerleitl sind ziemlich zaaaaaach und dauern ewig. Nach ca. einer halben Stunde geht es aber schon besser und der bevorstehende Gipfelsieg spornt uns zusätzlich an. Wir gehen zwar seeeeehr langsam, lassen und Zeit, werden auch zigmal von Seilschaften überholt, dafür fühlen wir uns immer besser. Nach dem vergletscherten Glocknerleitl geht es dann serpentinenartig über verschneite Felsen steil auf den Grat, wo wir dann mit Hilfe von Stangen und Seil gesichert über den Kleinglockner zur Glocknerscharte klettern. Beim Anblick der Kletterstelle auf die letzte Anhöhe des Großglockners von ca. 40 m wissen wir nicht, ob wir das schaffen werden. Wir sind durch die Kletterei wieder etwas entkräftet und die Kletterstellen sehen schon steil aus. Einige Seilschaften vor uns haben auch Probleme, die richtigen Stellen zum Steigen zu finden. Wir sehen uns tief in die Augen und wollen beide nicht akzeptieren, dass das bis so kurz vorm Ziel alles gewesen sein soll. Wir nehmen unseren gesamten Mut zusammen und überwinden langsam und gesichert die letzten Stellen. Kurz vor dem Gipfel wird es dann eh flacher und wir erreichen um ca. 11 Uhr den höchsten Punkt Österreichs.
Uns ist wirklich zum Weinen zumute. Wir haben es nach 22 Jahren echt geschafft. Wir stehen an der höchsten Stelle unseres Landes. Das Wetter und die Aussicht ist phänomenal, es ist kaum beschreibbar. Rundherum schauen wir auf die 3.000er der Hohen Tauern, es ist einfach nur geil! Wir machen ca. eine Million Fotos, unterhalten uns mit den anderen Bergsteigern und genießen fast eine Stunde das schöne Gefühl. Dann müssen wir uns eh schon sputen, sonst kommen wir vor der Dunkelheit nicht mehr zum Auto. Wir wollen heute nämlich noch nach Hause fahren, um uns eine weitere Übernachtung zu sparen.
Oben etwas langsamer, ab der Hütte gehts dann aber zügig bergab, das strengt ja überhaupt nicht mehr an. Auch den Klettersteig überwinden wir in Rekordtempo, doch ab der Salmhütte zieht sich dann der Weg doch etwas. Vor allem die Zehen und die Fußsohlen machen uns zu schaffen, am Ende des Tages sind wir 1.750 Höhenmeter bergab gegangen. Während des Weges sehen wir einige Murmeltiere und am Schluss sogar noch einen Steinadler, der seine Kreise über unseren Köpfen zieht. Völlig erschöpft kommen wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit beim Auto an, ziehen uns um, verstauen die Sachen und wundern uns, dass wir nur 5 Stunden hinunter im Vergleich zu 12 Stunden hinauf gebraucht haben. Jetzt noch 5 Stunden Autofahrt, dann ins verdiente Bett fallen.
Dort wollen wir heute noch hinangeseilt...
...übers Glocknerleitl...zum Klettereinstieg
über Schieferplatten......und über ordentlich Schnee...
...am Grat......über den Kleinglocker...
...hinunter zur Glocknerschartees geht schon steil hinunter
GESCHAFFT! 3.798 m
am selben Tag gehts wieder hinunterdiesmal ohne Nebel
MurmeltiereSteinadler

zweite Septemberwoche

Den restlichen September nutzen wir dank des schönen Wetters für Ausflüge, wandern, Gartenarbeit und Unternehmungen. Sehr geil war zum Beispiel die Segwaytour in der zweiten Septemberwoche von Deutsch-Wagram nach Groß-Engersdorf, was die Manu von guten Freunden zu ihrem Geburtstag geschenkt bekommen hat. Wir waren auch bei den Myrafällen, die NÖ-Card muss ja genutzt werden. Und weil ich ja jetzt so viel Zeit habe, mache ich mit dem Schwiegervater eine Bootstour auf der Donau. Unter der Woche ist ja genau nix los und wir genießen im Altarm in Altenwörth die Ruhe ganz alleine.
Beim Elternabend mache ich mich auch wichtig und melde mich als Elternvertreter von Kevins Klasse. Da es ja sonst eh keiner machen würde, es meldet sich ja leider niemand anders. Jetzt habe ich ja mehr Zeit und sehe die Dinge vielleicht einmal von der anderen Seite, kann auch nicht schaden. So viel zum Thema "Ein Jahr Pause von der Schule".
In der zweiten Septemberwoche findet auch der alljährliche Feuerwehrausflug unserer FF statt. Diesmal geht es zur Riegersburg mit Führung, es gibt eine Greifvogelschau und danach Mittagessen. Als Nachspeise genießen wir wieder mal die Schoki vom Zotter. Ausklingen lassen wir den Abend bei einem steirischen Buschenschank, der Bus bringt uns sicher um ca. 21:30 nach Hause.
Am Sonntag danach besuche ich mit den Kindern ein Match vom SC Lassee, was ich meiner Kollegin (und baldigen Chefin) schon lange versprochen habe. Zwei Schüler unserer Schule spielen ja seit dieser Saison bei diesem Verein und das müssen wir uns unbedingt anschauen. Ich bin ja vom Fußball einiges gewohnt, aber diese Brutalität am Spielfeld, diese Unfähigkeit des Schiedsrichters sowie der Spruch am Platz sind schon gewöhnungsbedürftig. Ein Spieler speibt gleich nach einem Foul am Spielfeldrand, der andere hat ein zertrümmertes Knie. Na bravo.
SegwaytourBootsfahrt bei Tulln
MyrafälleFF-Ausflug: Frühstück
FF-Ausflug: Greifvogelschaubeim SC Lassee

dritte Septemberwoche

Diese Woche steht ganz unter dem Motto "Münchner Oktoberfest". Da ja an den Wochenenden am größten Volksfest der Welt soviel los ist und man ja keine Chance auf einen Platz hat, entschließe ich mich, unter der Woche mit meinem Lieblingsfreund "Froschi" nach München zu fahren. Glücklicherweise habe ich einen Cousin in München, bei dem wir kurzfristig unterkommen können. Die Anreise erfolgt aus Geldgründen per Bus, ich probiere die Fa. Flixbus zum ersten Mal aus. Klappt super, dauert allerdings 5:30 Stunden von Wien nach München. Wir treffen ca. um 14:30 auf der Wiesn ein, es ist noch nicht zu viel los, man bekommt in den Schanigärten noch vereinzelt Plätze. Wir kosten uns natürlich durch die verschiedenen Biergärten und Weißwürschte durch, steigen kurzfristig auf Weißbier um und lernen in kurzer Zeit viele liebe Leute aus der ganzen Welt kennen. Alle sind hier gut drauf, keine Aggressionen, eine TOP-Kulisse. Das Gelände ist wirklich riesig. Angeblich kommen jährlich 6 Mio. Menschen hierher. Um 18 Uhr haben wir ein Date mit meinen Verwandten, die haben doch wirklich einen fixen Tisch im Fischer-Vroni-Zelt. Das ist unsere einzige Chance, in die großen Zelte hineinzukommen. Drinnen spielts natürlich Volksmusik, es gibt gutes Bier und wir essen ein berühmtes halbes Hendl, ein wirklich unglaublich guter Genuss. Um kurz vor Mitternacht torkeln wir angeheitert nach Hause, zu Fuß ca. 15 Minuten. Das war wirklich ein Erlebnis. Am nächsten Tag gleich am Vormittag wieder 5,5 Stunden mit dem Bus zurück. Diesmal mit einem Betrunkenen genau hinter mir, der teils singt, teils raucht, teils randaliert, teils die Leute belästigt, eine absolute Katastrophe, die Busfahrer können sich nicht durchsetzen. Aufgrund der Alkoholisierung schläft der dann doch ein und ist die restliche Busfahrt ruhig.
Am Wochenende mache ich noch einen kleinen Abstecher nach Linz - Kevin hat dort Kadertraining - und treffe mich spontan mit meiner ehemaligen Kollegin Helene, die unglaublicherweise Zeit hat. Sie hat Karten für den Linzer Höhenrausch, ein Kulturweg über die Dächer von Linz - sehr spektakulär!
Am Sonntag machen wir dann eine Wanderung auf den Schneeberg, mit der Bahn rauf, Fischerhütte, Gipfel und wieder runter zur Haltestelle Baumgartner, wo es die leckeren Buchteln gibt. Nach unserer Riesenwanderung in Südtirol zucken die Kinder nicht mal mit den Schultern bei einem 2.000er, alles unter fünf Stunden finden sie eh locker :-)
Auf da Wies´nDas sollen "Zelte" sein?
Im Zelt "Fischer-Vroni"Meine Verwandten aus Bayern
welcome to Linz, it´s a "Kaff" (c) Helene
Linzer HöhenrauschSalamanderbahn und Schneeberg
Akrobatik am Gipfel IAkrobatik am Gipfel II
Schneeberg, Klosterwappen: 2.076 m

letzte Septemberwoche

Die letzte Woche in "Freiheit". Montag und Dienstag stehen Sport und Arbeit im Haus und im Garten an. Vieles möchte ich noch vor der nächsten Woche erledigen, da habe ich ja dann weniger Zeit (oder werde einfach kaputt sein nach der Arbeit). Mittwoch und Freitag verbringe ich den Vormittag an der Schule - einmal zur Unterstützung einer Kollegin in ihrer 4. Klasse bei einem Projekt, das wir schon seit der ersten Klasse machen. Zum zweiten am Freitag, wo ich meinem Kollegen bei der Abrechnung der Schulbuchaktion helfe. Außerdem genieße ich es nach wie vor, meinen Kollegen beim Arbeiten zuzuschauen, mittlerweile werden die schön langsam aggressiv, weil ich so präpotent stressfrei herumlungere. Der Direktor bemerkt mich zwischendurch und kommt sofort, um mich mit den Worten "verlassen sie als schulfremde Person bitte das Gebäude" zu begrüßen. Na da kommt man doch gerne auf Besuch. Am Donnerstag bin ich mit den Kindern am ersten EL-Match im Ernst-Happel-Stadion, wo die Austria gegen Viktoria Plzen spielt (leider 0:0, ein reguläres Tor wurde nicht gegeben *:-(* ). Am Freitag lasse ich die Woche gemeinsam mit einigen Kolleginnen und meiner Frau auf der Wiener Wies´n ausklingen. Danach noch kurz auf ein Klassentreffen ins Napoleon (Maturaklasse 2011), wo ich mich sehr gut mit den ehemaligen Schülern unterhalte. Das Wochenende ist gemütlich - am Samstag ein Ausflug in den Naturpark Sparbach mit den Kindern und danach ins Kino. Am Sonntag noch schnell den Pool eingewintert (jetzt ist die Saison wirklich zu Ende) und gaaaaaanz viel ausgeruht - morgen wirds ja stressig! Na ich bin schon gespannt, was mich morgen erwartet. Um 6:45 gehts in Lassee bei der Fa. Kubena los.
Matchday!Auf da Wiener Wies´n
Diese Dame kenne ich nicht!Ruine im Naturpark Sparbach